Wie betrachtet der Koran die Leute der Schrift, also Christen und Juden

Antwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Islam setzt das Christentum und das Judentum nicht einfach gleich mit Ungläubigen und Polytheisten.

 

Heute sind euch die guten Dinge erlaubt. Und die Speise derjenigen, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, und eure Speise ist ihnen erlaubt. (5/5)

 

Basierend auf den Vers wird gesagt, dass man mit den „Leuten der Schrift“, also Christen und Juden verkehren kann in sozialen Angelegenheiten und sogar in den Bund der Ehe treten kann. Mit einem Ungläubigen oder Polytheisten ginge dies nicht.

Jemanden zu kritisieren oder gar zu verfluchen, nur weil er oder sie zu einer bestimmten Menschengruppe gehört ist nicht gestattet. Im Qurʾān wird zwar an manchen Stellen z.B. von Juden kritisch gesprochen, aber dabei bezieht man sich auf spezielle Charakteristika und Eigenschaften. Das Verwerfliche haftet an diesen Charakteristika und Eigenschaften. Zweifelsfrei sind nicht alle Juden davon betroffen. Und sicherlich sind nicht alle Muslime frei von Sünde. Die Gelehrten sprechen sich zumeist dagegen aus, jemanden zu verfluchen, denn das bringt den Gläubigen nicht näher an das Paradies. Vergebung und Barmherzigkeit hingegen schon.

Sprich: O ihr Leute des Buches, kommt her zu einem zwischen uns und euch gleich angenommenen Wort: daß wir Gott allein dienen und Ihm nichts beigesellen, und daß wir nicht einander zu Herren nehmen neben Gott. Doch wenn sie sich abkehren, dann sagt: »Bezeugt, daß wir gottergeben sind. (3/64)

Und streitet mit den Leuten des Buches nur auf die beste Art, mit Ausnahme derer von ihnen, die Unrecht tun. Und sagt: »Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt und zu euch herabgesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist einer. Und wir sind Ihm ergeben. (29/46)

An diesen Versen kann man sehr gut sehen, dass Gott uns ermahnt in den großen Gemeinsamkeiten zueinander zu finden, statt sich an den Unterschieden zu entzweien.

Fragen an den islam

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