Istikhara und Istishara - Zwei Wege zur Erkenntnis und Wahrheit

An sich ist die Frage wie man zur Wahrheit oder zur Erkenntnis kommt so tiefgründig, wie sie auch alt ist. In der Philosophie spricht man hier von Erkenntnistheorie oder auch Epistemologie. Auch für den gläubigen Muslim ist dies eine wichtige und komplizierte Fragestellung, die sich durch das ganze Leben ziehen kann, vor allem bei schwerwiegenden Entscheidungen die richtungsweisend für das Leben sind wie z.B. die Ehe oder der Beruf. Wie kann man sich sicher sein, dass das was man denkt oder plant auch richtig und gut für einen ist? Wie könnte man eventuelle Zweifel hierzu beseitigen? Wie könnte man sichere Schritte begehen? Diesbezüglich hat uns der ehrenwerte Prophet Muḥammad (S.A.S.) zwei überaus wichtige Geschenke hinterlassen mit deren Hilfe wir zur Wahrheit und zum Recht gelangen können. Diese sind die "Istiḫāra" und die "Istišāra". Wir wollen hier nun diese beiden "Werkzeuge" für das Zustandekomen von Erkenntnis und Wissen vorstellen und auf sie eingehen.

Istiḫāra als Begriff könnte man folgendermaßen erläutern; Das Erbitten des Segens von Gott. Es ist eine Bitte und eine Anflehung an Gott, um zu verstehen und das Herz in dieser Hinsicht zu beruhigen, ob das was man vorhat gut oder schlecht für einen ist oder ob es das bessere Resultat hervorruft wenn man es sofort oder später in Angriff nehmen sollte.

Die Istiḫāra ist ein Bittgebet gegenüber Gott in der Form eines ritualisierten Gebets mit zwei Rakaʿāt und einem anschließenden persönlichem Gebet, um erahnen zu können, ob eine Sache die man angehen will gut oder schlecht für einen ist. Somit könnte man zwischen Ṣalāh al-Istiḫāra und Duʿāʾ al-Istiḫāra unterscheiden, da im deutschen Sprachgebrauch für beide Arten von Gebet oft einfach das Wort Gebet verwendet wird, was im Kontext vielleicht nicht deutlich wird. Die Istiḫāra gehört zur Sunna des Propheten (S.A.S.), so unterwies er auch persönlich die Gemeinde wie man die Istiḫāra vollzieht und sie zu nutzen hat. Ferner hat der Prophet (S.A.S.) die Istiḫāra als eine Form des Gebets der Gemeinde empfohlen. Diverse Überlieferungen machen dies deutlich. Wir führen hier exemplarisch zwei Überlieferungen vor;

Der Prophet (S.A.S.) hat uns für all unsere Angelegenheiten, ob groß oder klein die Istiḫāra, wie eine Sura aus dem Qurʾān beigebracht und er gebietete hierzu folgendermaßen:

Sofern einer von euch vom Herzen eine Sache beschlossen hat, soll er zwei  Rakaʿāt beten. (Buharî, Küsuf: 75.)

Yā Anas, sofern du beabsichtigst etwas zu machen, vollziehe die Istiḫāra bezüglich dieser Sache von neuem 7 mal. Schau dann auf die Tendenz deines Herzens. Denn der Segen liegt in der Bedeutung die sich im Herzen ausbreitet. (Tecrid Tercemesi, 4:143.)

Die Istiḫāra besteht somit aus dem ritualisiertem Gebet und dem persönlichem Bittgebet.  Man betet zunächst das Gebet der Istiḫāra wie ein normales Gebet, wäscht sich also rituell und spricht die Absicht ("Niya") zur Istiḫāra wörtlich oder gedanklich aus. Im ersten Rakaʿāt (im jeweiligen Teil wo man die Sura rezitiert) rezitiert man die Sura al-Kāfirūn, während man im zweiten Rakaʿāt die Sura al-Iḫlāṣ rezitiert. Im Anschluss öffnet man die Hände und neigt sich seinem individuellem Gebet zu. Oftmals folgen hier auch weitere Huldigungen auf den Propheten (S.A.S.). Da das Individuum hier mit seinen Wünschen/Ängsten/Hoffnungen etc. sozusagen direkt vor Gott steht und Gott an dieser Stelle anfleht hat dieser Abschnitt der Istiḫāra also eine individuelle Note. Dies ist insofern wichtig, da dies auch deutlich macht dass es sozusagen kein "falsches" oder "richtiges" Gebet für die Istiḫāra gibt oder anders ausgedrückt, es bedarf keine spezielle Ausbildung oder rhetorische Fertigkeiten, um in der Istiḫāra beten zu dürfen. Wichtiger ist vielmehr, dass man aufrichtig und reinen Herzens Gott anfleht und sich von dieser rechtleitenden Intention beim Beten leiten lässt. Dies impliziert auch dass es beim individuellem Beten  ferner keine sprachlichen Barrieren herrschen. Gott anzuflehen ist also nicht den arabisch sprachigen exklusiv. Ein deutschsprachiger Muslim kann also an dieser Stelle natürlich auch auf deutsch zu Gott beten und Gott anflehen. Hier ist allerdings die "Duʿāʾ" nicht mit "Ṣalāh" zu verwechseln, da die "Ṣalāh" ein ritualisiertes Gebet, ein ritualisierter Gottesdienst ist. Dementsprechend müssen hier gewisse Bedingungen eingehalten werden. Da an dieser Stelle viele Menschen aber trotzdem unsicher werden oder hemmen, bilden wir hier beispielhaft ein Gebet des Propheten zur Istiḫāra ab. Dies könnte man an dieser Stelle rezitieren. Es ist mutmaßlich schöner dies auf arabisch zu tun, aber nicht zwingend. Das was mit "diese Sache" in diesem Gebet erwähnt wird, ist stellvertretend für das was das Individuum vorhat bzw. tun will.

 اَللّهُمَّ إِنِّى أَسْتَخِيرُكَ بِعِلْمِكَ وَأَسْتَقْدِرُكَ بَقُدْرَتِكَ وَأَسْأَلُكَ مِنْ فَضْلِكَ الْعَظيمِ فَإِنَّكَ تَقْدِرُ وَلاَ أَقْدِرُ وَتَعْلَمُ وَلاَ أَعْلَمُ وَأَنْتَ عَلاَّمُ الْغُيُوبِ اَللّهُمَّ إِنْ كُنْتَ تَعْلَمُ أَنَّ هذَا اْلاَمْرَ خَيْرٌ لى فِى دينى وَمَعَاشِى وَعَاقِبَةِ أَمْرِى فَاقْدُرْهُ لى وَيَسِّرْهُ لى ثُمَّ بَارِكْ لى فيهِ  وَإِنْ كُنْتَ تَعْلَمُ أَنَّ هذَا اْلأَمْرَ شَرٌّ لى فِى دينى وَمَعَاشِي وَعَاقِبَةِ أَمْرى فَاصْرِفْهُ عَنِّى وَاصْرِفْنى عَنْهُ وَاقْدُرْ لِى الْخَيْرَ حَيْثُ كَانَ ثُمَّ أَرْضِنى بِه

Die ungefähre Bedeutung; Yâ Rabb! Da du (über das Heilvolle/Segensreiche um mich) Kund bist, wünsche ich mir (von der Forte deiner Gnade) dass du mir das Gesegnete mitteilst. Und da du es bist, dessen Macht (für das Gesegnete) ausreicht, wünsche ich mir (von der Schatzkammer deiner Gnade) dass du mich stärkst.  Yâ Rabb, über das Gesegnete will ich die Äußerung und Bestimmung deiner großen Tugend und deiner Darbietung. Yâ Allāh deine Macht (für alle Dinge) ist ausreichend, meine jedoch nicht. Du bist wissend, (über alle Dinge) ich bin jedoch nicht wissend. Unabdinglich weißt du bestens Bescheid über all jenes was unserem Bewusstsein fern ist. Yâ Rabb wie du weißt (und es gibt kein Zweifel darin) ist diese von mir beabsichtigte Sache im Hinblick für die Wirkung auf mein Diesseits und mein Jenseits segensreisch, so teil dies mir zu (lass mich hier erfolgreich sein) und erleichtere dies für mich. Segne diese Sache für mich, für dessen Gelingen du sie mir erleichterst und mich dazu fähig gemacht hast. Und wie du auch wieder weißt (und darin liegt kein Zweifel) ist diese von mir beabsichtigte Sache im Hinblick für die Wirkung auf meine Religion, mein Diesseits und mein Jenseits schlecht, so wende diese Sache von mir und mich (und meine Seele) davon ab. Und wo immer der Segen (von Zeit und Ort) ist, ordiniere diesen Segen für mich als bestimmt und erleichtert. Und bewirke dass meine Seele diesem bestimmten Segen einwilligt. 

Das Schlafen bzw. das Träumen ist nicht die Essenz der Istiḫāra. Selbst wenn die Zeit begrenzt ist und man keine Zeit für den Schlaf hat entspricht es immernoch der Sunna die Istiḫāra zu vollziehen gegenüber einer vielversprechenden Sache. Nachdem die Gebete vollzogen wurden schläft man in die Richtung der Qibla in rituell reiner Waschung, wenn man dann im Traum weißes oder grünes sieht, kann dies positives (für die Sachlage) bedeuten, während schwarzes und rotes negatives bedeuten kann.
Sofern bei der ersten Istiḫāra keine deutlich vernehmbaren Zeichen auftreten, kann man die Istiḫāra wiederholen, in der bereits dargestellten Überlieferung zu Beginn dieses Textes wird erwähnt dass die Istiḫāra wenn nötig 7 mal vollzogen werden kann.
Wenn jemand vor der Unternehmung eines Handels, einer Eheschließung, einer Reise oder ähnliches steht und dabei in Zweifel verfällt, ob dies gut oder schlecht für ihn sein wird, würde er nach Wegen suchen wollen, diese Zweifel und sein Zögern zu beseitigen. Die Istiḫāra ist ein wichtiger Weg aber nicht gänzlich der einzige.

Das Erste was man in diesem Rahmen machen müsste, ist zu untersuchen ob das was man vorhat im Rahmen des Erlaubten steht und den religiösen Tugenden und Bestimmungen entspricht oder nicht. Wenn die Person hier nicht weiter kommt, ist der gesündeste Weg, jemand mit genügend Kompetenz zu konsultieren, ihn um seine Meinung/Rat zu bitten und wenn nötig die Sachlage intensiv zu diskutieren. Wir sprechen hier dann kurz gesagt vom Begriff "Istišāra" (übersetzt bedeutet Istišāra soviel wie Beratung oder Konsultation). Die Person die an der Istišāra teilnimmt müsste erfahren, wissend und zuverlässig sein.

Frage: Es hat sich etwas positives entwickelt (z.B. hier im Sinne einer Eheschließung) und man hat gesagt, vollziehe auch noch die Istiḫāra bevor du 'Ja' sagst. Da ich mir dies selbst nicht zutraute, habe ich eine alte Dame darum gebeten. Am darauf folgenden Morgen begegnete ich Kommentaren die besagten, dass es nicht gut aussieht und ich von meinem Weg abtreten sollte. Bei der Istišāra mit unseren Nächsten wurde jedoch gesagt, es wäre angebracht, es würde passen und es wäre ebenbürtig. So standen wir auch kurz davor 'Ja' zu sagen. Wie sollen wir uns nun verhalten? Sollen wir dem Resultat der Istiḫāra Folge leisten oder dem Resultat der Istišāra?

Zunächst sollten wir die Istiḫāra einer kleinen Analyse unterziehen. Impliziert das was man in ihr sieht ein Ja oder ist es ein Hinweis auf etwas positives, es ist nicht leicht dies zu bestimmen. Es ist in einer Beschaffung, die von der Interpretation abhängig ist.
Das Resultat der  Istiḫāra ist nicht bindend. Es gibt keinen Zwang der bescheibt, dass man unbedingt dem Ergebnis der  Istiḫāra Folge zu leisten hat.
Eine weitere Frage ist, ob das was man sieht einem teuflischem Einfluss entspringt oder einem göttlichem. Es ist mituner nicht leicht dies zu erahnen. Dafür müsste man über gewisse Kompetenzen verfügen.
Was die Istišāra angeht, so gibt es ein Resultat der umfangreichen Beratung der hierfür kompetenten Leute bzw. Teilnehmer der Istišāra. Dieses Resultat ist auf einer Ebene um der Rationalität, der Logik und der Wissenschaft entgegen zu treten. Somit bleibt nichts übrig als diesem Resultat Folge zu leisten.
Es gibt wichtige Faktoren deren Beibehaltung essenziell sind, für den gesunden Ablauf der Istišāra. Bereits im Qurʾān wird angesprochen, dass die Gläubigen sich bei ihren Angelegenheiten untereinander konsultieren. (vgl. Sura aš-Šūrā 38) Weiter wird dazu ermahnt sich mit entsprechend kompetenten Menschen zu konsultieren und Absprache zu halten, nicht aber etwa mit geistig sowie spirituell fremden Menschen.

O die ihr glaubt, nehmt keine Vertrauten außer von euch. Sie scheuen keine Mühe, euch zu verwirren, und möchten gern, daß ihr in Bedrängnis geratet. Schon wurde aus ihren Mündern Haß offenkundig, aber was ihre Brüste verborgen halten, ist (noch) schwerwiegender. Wir haben euch die Zeichen bereits klargemacht, wenn ihr begreifen wollt. (Sura al-Āl-i ʿimrān 118)

So sehen wir, dass der besonnene Gläubige eine persönliche Angelegenheit nicht willkürlich jedem offenbaren und jedem um Rat fragen sollte. Man muss dabei nämlich kalkulieren, dass während man auf der Suche nach einer helfenden Hand ist, oftmals und mehrmals mit solch einer Person (die einen helfen will) Absprache hält und dadurch evtl. in ein Irrtum verfällt. Denn manche Entscheidungen des Menschen können mitunter sein ganzes Leben beeinflussen und ihn binden, wie etwa die Ausbildung, die Ehe oder der Beruf.
Sofern man vor Beginn eines Projekts nicht alle Faktoren gänzlich und gründlig abwegt, könnte dieses Projekt scheitern, man könnte somit sein ganzes Kapital verlieren. Dies hat entsprechend großen Einfluss auf das materielle sowie spirituelle Leben dieses Menschen.      
Um sich vor solch einer Gefahr abzusichern müssen wir den Wert der Istišāra gut verstehen, sie zur Gewohnheit machen und selbst bei kleinsten Entscheidungen erst zur Tat schreiten, nachdem wir jemand erfahrenes und kompetentes konsultiert haben.
Der ehrenwerte Prophet Muḥammad (S.A.S.) der in allen Lebensabschnitten ein perfektes Modell für die Muslime war, beratete sich im Rahmen der Istišāra bezüglich jeder Angelegenheit mit seinen Nächsten und Gefährten, er hörte ihre Ideen an, kam so zu einen Entschluss und schritt dann zur Tat. Obwohl er selbst ein Prophet ist und entsprechend der Empfänger von Überlieferungen ("Waḥiy") war und darüber hinaus scharfsinniger, intelligenter, tiefsinniger und gesünder als alle anderen Menschen denken konnte, wich er nicht von der Istišāra ab. Bei so gut wie allen Belangen (die nicht durch die göttlichen Überlieferungen bereits bestimmt wurden) beruf sich der Prophet mit seinen Gefährten auf die Istišāra. Selbiges empfiehlt der ehrenwerte Prophet auch seiner Gemeinde bzw. allen Muslimen und ermahnt dazu, ohne die Istišāra nicht die jeweilige Sache anzugehen und dass die, die die Istišāra nutzen niemals Reue oder Schaden verspüren werden. (vgl. Tecrid Tercemesi, 4:135) Selbst wenn der Prophet nachweislich Recht behalten würde, weicht er nicht von der Istišāra ab. Dies wird am deutlichsten in der Schlacht von Uḥud im Jahre 625. Zusammen mit der Schlacht von Badr, ein Jahr zuvor bilden diese beiden Geschehnisse einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte des Islam, da hier auch viele Gläubige bzw. Gefährten gefallen sind, könnte man grob davon sprechen dass es in diesen beiden Schlachten um das Fortbestehen oder dem Ende des Islams ging. In der Schlacht von Uḥud unterwies der Prophet die Gefährten strategisch darin wie sie sich positionieren sollten und dass sie ihre Position um jeden Preis beibehalten sollten. So verlief die Schlacht zunächst zu Gunsten der Muslime durch die strategisch effektive Positionierung der Gefährten, sie wurden sich jedoch siegessicher und veließen allmählig ihre strategisch wertvolle Position. Dies führte dazu, dass die Gegner sie ausmanövrieren konnten, wodurch eine Niederlage der Muslime zu Stande kam. Letztendlich widersetzten sich die Gefährten den klaren Befehl des Propheten (S.A.S.) was zu dieser Wende führte. Doch selbst zu solch einem Moment positioniert sich der Prophet (S.A.S.) nicht etwa als diktatorischer Führer der Gemeinde und beharrt nicht auf sein Recht. Er fügt sich  stattdessen dem Beschluss der Istišāra der Gemeinde und geht sanft mit den reumütigen Gefährten um. Ein überaus wichtiger Vers wird mit diesen Geschehnissen in Verbindung gesetzt;

Durch Erbarmen von Allah bist du mild zu ihnen gewesen; wärst du aber schroff und hartherzig, so würden sie wahrlich rings um dich auseinandergelaufen. So verzeihe ihnen, bitte für sie um Vergebung und ziehe sie in den Angelegenheiten zu Rate. Und wenn du dich entschlossen hast, dann verlasse dich auf Allah! Gewiß, Allah liebt die sich (auf Ihn) Verlassenden. (Sura al-Āl-i ʿImrān 159)

Es geht also weniger darum, Recht zu haben oder die genau richtigen Entscheidungen zu treffen, sondern es geht viel mehr darum, sich der Gemeinde fügen zu können. Denn der Wille Gottes liegt auf der Istišāra und auf dessen Ergebnis.
Dass die Teilnehmer der  Istišāra bei der Untersuchung eines Sachverhalts mit ihren Augen sehen, ihrem Wissen beobachten und ihrem Verstand nachdenken, entspricht wohl einer stichfesten und daher erstrebenswerten Herangehensweise. Einer kann sich dabei irren, dem anderen fällt einiges vielleicht nicht. Es ist aber unwahrscheinlich dass alle genau die selben Fehler begehen.

Wichtig ist außerdem dass man bei der Istišāra die jeweilige Sachlage oder Thematik tiefgründig erörtert, d.h. dass der Gedanke jedes einzelnen Teilnehmers sehr wertvoll sein kann und daher erhört werden muss. Keiner sollte daher übergangen werden, dies könnte man sichern indem man z.B. den Beschluss via Votum abschließt somit hat auch jeder die Gelegenheit seine Stimme Kund zu tun.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man nicht wie in einer Art "Lobbyismus" versucht die Mehrheit zu erlangen oder für sich zu gewinnen. Man sollte stets darum bemüht sein, Das Recht zu finden bzw. empor zu heben und nicht versuchen das Recht auf sich zu übertragen oder in sich selbst wiederzufinden. Wenn alle Teilnehmer neutral mit diesem Verständnis und dieser Sensibilität an die Istišāra herantreten, erwächst hieraus wahrscheinlich die richtige und eine erstrebenswerte Entscheidung.
Ab diesem Punkt, wenn also alles empfohlene getan wurde und alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, vertraut man sich (bezüglich des Ergebnisses) Gott an und fügt sich dem Ergebnis ("Tawakkul“).
Speziell für die Eheschließung wollen wir abschließend noch folgendes sagen: Eigentlich ist die sicherste Vorkehrung bei solch lebensentscheidenden Schritten, dass die Parteien sich in ihrer wahren Person kennenlernen. Man sollte nicht vorhandene Charakterzüge und Eigenschaften nicht als vorhanden darstellen und sich so später gegenseitig überraschen. Vor allem für die Eheschließung ist dies äußerst wichtig, denn in diesen Belangen sind sich sehr viele Menschen unsicher und vertrauen dann auf die Istiḫāra, die ihnen quasi diese Entscheidung abnehmen sollte. In diesem speziellem Thema ist jedoch Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gegenüber dem möglichen Partner überaus wichtig und dient zugleich auch der Vorkehrung bzw. dem Abbau von Zweifeln.

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